Demobericht - 250 Radelnde auf der B12
Insgesamt ist es ein beachtliches Bündnis geworden, das den Ausbau scharf kritisiert. Unter dem Motto "B12 - so nicht" finden sich viele ein, um sich für die Verkehrswende einzusetzen – wie auch am Sonntag in Lindenberg.
Klappräder, Liegeräder, E-Bikes, Traktoren, Lastenräder, Kinder, Senioren, Familien, Landwirte – ein buntes Publikum findet sich ein und radelt in Teilen die B12 zwischen Jengen und Buchloe auf und ab. Eines ist dabei allen klar – den Oberallgäuern wie den Ostallgäuern – eine Gesamtbreite von 28 m braucht es nicht, da ist der große Lärmschutzwall noch nicht einmal miteingerechnet. Viele sprechen in Lindenberg sogar von einer Breite von 50 m.
Durch diese neue Allgäu-Autobahn werden 100 Hektar Fläche asphaltiert. „Dies entspricht in etwa drei landwirtschaftlichen Betrieben im Allgäu,“ rechnet Andreas Schmid vor, Ostallgäuer Kreisobmann des Bauernverbandes. Ackerland dürfe man nicht leichtfertig während einer Lebensmittelkrise für den Straßenbau opfern. Einen Hektar Land müsse letztendlich Michael Haußer für die B12 abgeben. Er kritisierte deutlich, dass in einigen Jahren täglich 25.000 Fahrzeuge pro Tag erwartet werden, wobei die neue Autobahn aber auf einen Ausbaustandard von 60.000 Fahrzeuge ausgelegt sei – ohne Sinn und Not.
Dem immensen Flächenverbrauch müssen man in Bayern Einhalt gebieten, betont auch Christina Haubrich, Landtagsabgeordnete der Grünen. Mit dem Geld für den Ausbau solle man lieber im Dieselloch Allgäu die Bahnstrecken elektrifizieren.
Der Buchloer Grüne Armin März, Anlieger der B12, bezeichnete den Lärmschutzwall als vergiftetes Geschenk, da der Lärmpegel durch den Ausbau sogar noch steigen werde, besonders wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung falle.
Thomas Reichart, Vorsitzender des BN aus dem Ostallgäu, positionierte sich klar: B12 ohne Tempolimit ist ein Irrsinn! Und das sehen alle Teilnehmer der Demo so.
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Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu.
Vortrag "Nationalpark Ammergebirge – eine Schnapsidee ?" Referent Ulrich Wotschikowsky

Zugegeben – es war eine populistisch anmutende Überschrift, zu der die BUND- Naturschutz in Bayern e.V. - Ortsgruppe Halblech eingeladen hatte. Doch der Referent Ulrich Wotschikowsky, Forstwissenschaftler und Wildbiologe, wählte ganz bewusst diesen Titel für seinen Vortrag und versprach, die Argumente für und gegen die Nationalparkidee Ammergebirge kritisch zu durchleuchten. weiter: