Ökologie & Wirtschaft
Vortrag von Heiner Müller-Ermann, Diplom-Volkswirt und Sprecher des Landesarbeitskreises Wirtschaft des Bund Naturschutz in Bayern.
12.11.2025 19:30 - 21:30
Geschäftsstelle Bund Naturschutz, Ludwigstr. 39, 87600 Kaufbeuren
Der Referent des Abends, Heiner Müller-Ermann, ist Diplomvolkswirt und Sprecher des Landesarbeitskreises Wirtschaft im BUND Naturschutz Bayern.
Sein Berufsleben hat er als Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) verbracht.
Und er war 25 Jahre lang Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Isentalautobahn. Auch dabei ging es maßgeblich um den Vorwurf, die Umweltschützer würden zig-Tausend Arbeitsplätze im Chemiedreieck aufs Spiel setzen.
Warum bringt die vierte Bratwurst bei weitem nicht mehr so viel Genuss (Nutzen) wie die erste? Muss man das Geld für Umwelt- und Klimaschutz erst mal „in der Produktion verdienen“? Ist Exportüberschuss-Weltmeister eigentlich ein erstrebenswerter Titel?
Ökologen neigen oft dazu, sich von ökonomischen Themen fernzuhalten. In den vielen Konflikten setzen sie lieber auf Artenkenntnis, Landschaftsgutachten und Aufklärungsarbeit. Natürlich ist das alles sehr wichtig – meist jedoch gehen die Kämpfe gegen die Umweltzerstörung verloren, weil die sogenannten ökonomischen Zwänge zur alles entscheidenden Größe werden. „Wir sehen ja auch die Probleme“, heißt es dann von Seiten der Wirtschaft, „aber die Arbeitsplätze...!“
Diese Argumente sind in den allermeisten Fällen vorgeschoben. Dies lässt sich sowohl an vielen Beispielen als auch in der Wirtschaftstheorie zeigen.
Sich deshalb mit ein paar Grundzügen des „Wirtschaftens“ vertraut zu machen, ist sinnvoll und gar nicht besonders schwer. Wer beispielsweise anerkennt, dass man einen Euro nicht zwei mal ausgeben oder dass ein begrenztes System nicht grenzenlos wachsen kann, hat ganz wesentliche Punkte ohnehin schon verstanden.